Wir fliegen morgens gegen 10 Uhr von Frankfurt aus nach St. Georges in Grenada. Es sind ca. 10 Stunden Flug und wir kommen nachmittags in der Karibik an. Die erste Nacht verbringen wir im Hotel. Aber zuvor geht es an den Strand in „Umbrellas Beach Bar“ für einen Cocktail und ein karibisches Abendessen. Für die kommenden 14 Tage gibt es nun nur noch alkoholfreies Bier, auf unserem Segeln und Coaching – Törn. Am Samstagmorgen geht es dann mit mehreren Taxis zum Hafen. Wir lassen das Gepäck beim Hafenmeister und gehen gemeinsam zum Einkaufen. Proviant für 14 Tage, bei hoher Luftfeuchtigkeit und begrenzten Kühlschrankkapazitäten ist schwer zu planen, vor allem, weil wir noch nicht wissen, wie die Versorgungslage sein wird in den Grenadinen.
Die Schiffsübergabe ist entspannt. Der Vercharterer ein Italiener und die lokalen Mitarbeiter sind engagiert und irgendwie relaxed zugleich.
Noch am selben Tag legen wir ab in Richtung „Dragons Bay.“
Coaching und Inselhopping steht bei unserer Segelreise in der Karibik im Vordergrund. Die Distanzen zwischen den vielen kleineren Inseln sind überschaubar. So sind die Schläge etwas kürzer, und es bleibt viel Zeit für Coachinggespräche und auch noch mehr Zeit für die Entdeckung der Inseln, der Landschaft und der Unterwasserwelt.
Alle haben im Vorfeld der Reise einen mehrseitigen Fragebogen ausgefüllt. Die Coaches haben sich intensiv und individuell auf die Weiterentwicklungsziele eines jeden Teilnehmers vorbereitet. Die Crew ist in Bezug auf ihre Vorkenntnisse gemischt: Einige waren noch nie segeln. Für Andere ist es die erste Begegnung mit modernem „Life-Coaching“. Die Trainer/Coaches bestehen immer aus einer Frau und einem Mann, weil der Veranstalter so sicherstellen möchte, dass die Themen jeweils aus einer männlichen und aus einer weiblichen Perspektive beleuchtet werden können.
Seglerisch sind wir im Paradies. Unsere Reise geht zu einer wunderbaren kleinen Hotelinsel (Palm Island) über Union Island nach Mustique, wo alle darauf warten, dass Mick Jagger am Strand einen Cocktail schlürft. Wir genießen den Abend in „Basils Bar“ mit alkoholfreien Mocktails und tanzen vor der Bühne auf der schon David Bowie gespielt hat.
Am nächsten Tag geht es in die Tobago Cays, wo alles aussieht wie auf einer Postkarte: türkisfarbenes Wasser und weiße Sandstrände.
Beim Tauchen begegnen wir vielen bunten Fischen, Meeresschildkröten in verschiedenen Größen und einem Riff Hai. Gefährlich ist das eher für den Hai, denn neben riesengroßen Lobstern isst man Strand auch gebackenes Hai Filet.
Die Tage beginnen morgens mit einem Bad im warmen Karibikwasser, gefolgt von Atemübungen und Meditation. Beim Frühstück besprechen wir die Erkenntnisse des vergangenen Tages.
Die Rollen für den heutigen Tag werden verteilt und besprochen. Jeden Tag übernehmen wir jeweils eine andere von 6-9 möglichen Rollen an Bord. Navigator, Sicherheits-Offizier, Segelmeister, Smutje oder Schatzmeister …. Für jede Rolle gibt es klare Handlungsanweisungen und eine Checkliste.
Pro Tag gibt es auch ein intensives Coaching-Gespräch und eine individuelle Projektvorstellung. Die Coaches geben Raum für alle individuellen Fragen. Dabei lassen sich die Themen häufig in drei Kernbereiche einteilen: Business und Karriere, Gesundheit und Vitalität, Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen. Im Laufe unserer Reise wird aus uns einander Fremden zunächst ein Team und dann eine eingeschworene Gang. Das Ziel heißt persönliche Weiterentwicklung. Die anderen Teilnehmer und ihre Transformationsprozesse sind Beschleuniger für den eigenen Fortschritt. Es ist wirklich so: den Splitter im Auge eines Mitstreiters, sieht man viel besser als den Balken im eigenen Auge.
Dabei lernen wir sicher segeln und navigieren. Wir lernen, was gute Seemannschaft bedeutet. Die Analogie von Schiffs- und Unternehmensführung wird sehr deutlich herausgearbeitet.
Und so vergehen die intensiven Seminartage an Bord in einer unglaublichen Geschwindigkeit mitten in der karibischen Melange von türkisfarbener Gelassenheit und atemberaubender Schönheit. So segeln wir rund 250 Seemeilen, ankern in den schönsten Buchten und betrachten unser eigenes Leben mit Hilfe der Coaches aus der Metaperspektive.
Jeder kommt mit einem Projekt und geht mit einer konkreten Umsetzungsstrategie und vielen Erkenntnissen in Bezug auf Verhaltensmuster und nicht funktionierenden Glaubenssätze. Unsere Reise geht über St. Vincent nach St. Lucia und wieder zurück nach Grenada. Der letzte Tag in St. Georges ist ungewohnt. Zu Fuß gehen wir zum Stadthafen und wundern uns über die vielen Autos und Menschen.
Vor dem Abflug sitzen wir gemeinsam in dem Kultrestaurant „BB’s Crabback“. Super chilliges Restaurant wo wir uns alle an der Decke verewigen. Die Kellner haben extra Stifte dafür bereit.
Die Rückfahrt wird spannend, denn der Verkehr auf der kleinen Insel Grenada ist heftiger als erwartet am Samstagnachmittag. Und schließlich fahren wir zu zehnt mit vollem Gepäck in einem kleinen Bus zum Flughafen….
Neben den vielen Eindrücken und Erkenntnissen gibt es auch eine Gewissheit…. im nächsten Jahr bin ich wieder dabei…. In Planung sind Kuba, Kroatien, Griechenland und Sizilien.
